Tour zur Burg Hohenzollern

21.08.2023

Da wollte ich schon immer mal hin. Zur Burg Hohenzollern. Und Hundi sicher auch.

Los geht's. Aber diesmal nicht an einem Wochenende, sondern mitten in der Woche. Das sollte eine sehr vergnügliche Gespanntour durch einen Gutteil schönsten Schwarzwaldes werden. Wir streifen nördlich den Kaiserstuhl kommen durch Orte wie Bombach, Schweighausen, Hinterer Geisberg, Welschensteinach, Schenkenzell, juckeln durch das Kinzigtal weiter über Alpirsbach (ein gutes Bier kommt von hier), Dornhan und Hopfau und kommen dann irgendwann in Hechingen an.
Dort befindet sich der Campingplatz, auf dem wir uns für eine Nacht niederlassen wollen.

Nicht soo schön, aber ruhig & schattig
Nicht soo schön, aber ruhig & schattig

Der Platz bietet kaum Schatten, weil noch junger und demzufolge kleiner Baumbestand kaum Schatten wirft. Die wenigen schattigen Plätze sind schon durch einen Fußwanderer und eine Radlerin mit ihrem Kind belegt. Trotzdem werden wir noch fündig, der Betreiber gibt den Tipp zwischen gerade nicht bewohntem Wohnwagen und einem angrenzendem Firmenge-lände. So finden wir also noch Schatten für den frühen Abend.
Wir machen eine große Runde zu Fuß und ich beschließe, heute am Zelt ein Picknick, ein klassisches Abendbrot (besser Vesper) anstatt Essen zu gehen. Außerdem haben wir eine wunderschöne Strecke über meist kleine Sträßchen hierher gehabt und werden den Abend am Platz, der übrigens weitgehend leer ist, ausklingen lassen und die Anfahrt nochmal vor unserem inneren Auge Revue passieren lassen.


Die Hohenzollern ist vom C-Platz etwa sieben Km fußläufig erreichbar und gut ausgeschildert. Angesichts der zu erwartenden Hitze fahren wir lieber mit Gespann dort hin; außerdem steht das Gespannfahren diese beiden Tage im Vordergrund - und wir müssten nach der Besichtigung alles wieder zurücklaufen.

Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen. Denn am Vormittag ist es noch recht ruhig mit dem Besucherstrom zur Burg und zum anderen noch angenehm erfrischend im Schatten. Trotz dem schon einige Autos auf dem Parkplatz unterhalb der Burg stehen, haben wir noch einen schweißtreibenden Anstieg (ziemlich steil) über hunderte Treppenstufen und dann  ein gutes Stück Straße zu gehen, die für  Pkw's gesperrt ist. Lediglich Shuttle-Busse fahren vom Parkplatz bis direkt an die Burg Hohenzollern. Aber wir wollen ja bewusst gehen und uns etwas anstrengen.

Man kann direkt zur Burg und in den Innenhof gehen, ohne ein Ticket zu lösen. Am Eingang aber kaufe ich ein Ticket und kann in einem kühlen schattigen Plätzchen im Innenhof Hundi guten Gewissens anbinden, um dann eine etwa dreiviertel Stunde lang die Burg zu besichtigen; mehr Warten wollte ich dem Hund nicht zumuten. Die freundliche Frau am Eingang in die Burg versichert, dass der Hund dort gut aufgehoben ist. Und da wir einen guten Spaziergang hinter uns gebracht haben und Hundi von mir noch mit Wasser versorgt wird, der derweil immer noch reichlich hechelt, habe ich mit gutem Gewissen die Besichtigungstour unternommen.
Nach reichlich interessanten wie neuen Impressionen bei gleichzeitig permanentem Abgleich meines Geschichtswissens während der ganzen Tour habe ich meinen besten Freund wieder in Empfang genommen. Er lag genüsslich im Schatten und schaute dem zunehmendem Treiben immer weiterer neuer Besucher im Hof zu.

Nun haben wir es schon frühen Mittag und wir sind definitiv nicht mehr alleine. Gut, dass wir den Vormittag genutzt haben, denke ich noch.
Bevor wir uns auf den Weg zum Parkplatz und damit zur Rückfahrt aufmachen, nehme ich im Biergarten Platz und es gibt kalte Getränke für uns und ein leichtes Mittagessen für mich. Und dann machen wir uns auf zum Parkplatz, der mittlerweile brechen voll ist. Autos und einige monstergroße Reisebusse.

Wasserschloss in Glatt bei Sulz am Neckar
Wasserschloss in Glatt bei Sulz am Neckar

Und wieder geht's weiter. Die Rückfahrt wird sehr beschaulich und weil ich am Neckar den Hund Badefreuden ermöglichen möchte, fahre ich nach luftig leichten etwa 40 Km bei Sulz am Neckar nach Glatt. In dem kleinen Ort, völlig abgeschieden und unauffällig, liegt ein wunderschönes Schlösschen. Dort machen wir schon wieder eine Pause, weil es eben so schön ist und zum Verweilen einlädt.
Hundi bekommt einen kleinen Ochsenziemer zum Kauen und Wasser und ich gönne mir einen Kaffee mit meiner Bialetti und ein kaltes Wasser. Ich blicke auf das Schloss und es ist nichts um uns herum los. Weitestgehend Stille am frühen Nachmittag. Das ist ein unerwartet idyllischer Moment und ich möchte so schnell nicht weiterfahren.

Aber es nützt ja nix. Also fahren wir irgendwann weiter und wir gondeln im Gespann gemütlich zurück ins Elsaß. Das Schöne & Gute muss nicht weit weg sein. Viele neue Eindrücke und ein wahrhaftes Urlaubsgefühl haben sich von gestern auf heute eingestellt. 


Munter bleiben
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