Wandern oder reparieren

31.03.2024

Ostern. Ein paar ruhige Ostertage verbringen. Einen ganzen Tag wandern in den Vogesen. Mein Lieblingsziel seit einigen Monaten: le petit ballon. Dort gibt es noch einiges zu entdecken und ein Samstag bietet die Chance, dass dort trotz Feiertage keine Massen an Menschen rumtoben.

Also Rucksack, Wanderschuhe u. -stock und Proviant & Wasser für Hund & Herrchen gepackt und los gehts.
Aber weiter als bis vor die Haustür kommen wir nicht. Ich bekomme mit der Fernbedienung meinen MiniCamper nicht auf. Die Hoffnung, dass nur die Batterie der FB schwächelt, wird beim manuellen Aufschließen begraben. Die Fahrertür läßt sich natürlich so öffnen. Aber die restlichen Türverriegelungen bleiben in der Geschlossen-Position. Ein untrügliches Zeichen, dass die nunmehr auf die Woche genau sieben Jahre alte Batterie ihren Geist ausgehaucht hat.

Also kurz meinen Nachbarn, der gerade draußen in seinem Garten rumturnte, angesprochen und um Starthilfe gebeten (ich lass mir doch die Wandertour nicht vermasseln). Aber Pustekuchen. Mein Tourneo lässt nicht ein Glühbirnchen leuchten trotz Überbrückungskabel. Nicht mal das leiseste Zucken oder Räuspern des Motors. (Wattnscheidt!)

Danach betrachte ich mir den ganzen Motorraum. Wir beide stellen fest, dass einiges zu lösen ist (Luftfiltergehäuse, mehrere Kabelstecker, Bremsflüssigkeitsausgleichsbehälter ...), um dann erst an die Batterie zu gelangen. Die ist zu etwa 80 % im Fahrzeug fahrerseits befestigt; d.h. sie lugt noch mit dem Pluspol heraus. Die mittig angebrachte Querbügelverschraubung ist quasi im Motorraum. Gut, man kommt ran.
Ich entscheide mich dazu, die Batterie in jedem Fall auszubauen, damit ich sie bei Kauf einer neuen "in Zahlung" geben und damit entsorgen kann - vor allem auch, damit ich eine passgenaue in Größe und Pol-Anordnung erhalte.
Weil das Ganze schon den Vormittag in Anspruch genommen hat, gehe ich mittags die Mittagsrunde mit Hundi und esse mein für die Wanderung vorgesehenes Picknick und vergleiche kurzerhand dabei im Internet Batteriepreise. In D sind sie etwas teurer als in F. Zudem besteht keine Chance, in D an einem Ostersamstag Nachmittag eine passende Batterie zu kaufen.

Passende Lösung naheliegend

Bei Norauto schlappe sechs Km entfernt finde ich die von Ford empfohlene Batterie, wohlgemerkt am Ostersamstag Nachmittag. Ich lasse die alte Batterie und 199 € da und nehme die neue Batterie in meinem Gespann mit nach Hause.

Dann geht's ans Werk und die neue Batterie wird eingebaut, diverse Kabel und Steckverbindungen wieder hergestellt, ausgebaute Teile wieder eingebaut, gestartet, fünf KM gefahren und ein Zufriedenheitsgefühl macht sich breit. Die Temperaturanzeige informiert nach dem ersten Start -41° und regelt sich nach und nach auf den realen Temperaturbereich herunter.

Allerdings macht es das zwei Stunden später auch wieder, als ich einkaufen war. Und das Symbol "Getriebe/Motor" leuchtete mich in orange an. Hinweise auf eine Motorstörung laut Handbuch.
Es ist inzwischen dunkel, leuchte ich mit meiner Taschenlampe in den Motorbereich und stelle fest, dass ich eine Steckverbindung gar nicht angeschlossen hatte. Beim ersten Fahren ging keine Warnlampe (trotz nicht aufgestecktem Stecker). Nach eingehender erneuter Kontrolle startete ich: die Warnlampe blieb an. (Schon wieder Wattnscheidt!)
Ich entschied, am schönen Ostersonntag in Ruhe nachzugucken. Jetzt iss Feierabend.

Ostersonntag

Nochmal Motorhaube auf, Steckverbindungen streng angeguckt und alle einzeln nachgedrückt, gestartet, Cockpit blieb kontrollleuchtenfrei und ich bin dann endlich zufrieden wieder rein ins Haus. Aber die heutige Frische zieht uns nicht in die Vogesen, zumal dort reichlich schwere helle Wolken über den Bergen hängen. So machen Hund & Herrchen einen acht-KM Spaziergang in den Wald und -man kann es kaum glauben- begegnen niemanden und die Vögel zwitschern ihre Lieder und wir genießen die angenehme und sonnige österliche Atmosphäre.



Munter bleiben
Rumpelholz - Das bessere Tagebuch